Schlagwort-Archive: Geodatenverarbeitung

Geodatenverarbeitung und -automatisierung für den Perspektivplan Freiburg (mit Cityförster mbB)

Der Perspektivplan Freiburg wird durch eine Bietergemeinschaft aus Cityförster, freiwurf landschaftsarchitekturen sowie Stein+Schultz Stadt- und Regionalplaner seit 2014 erarbeitet. Seit Oktober 2015 durfte ich als Geodatenspezialist das Team unterstützen.

Meine Aufgabe bestand in erster Linie darin, die von der Bietergemeinschaft zuvor entwickelte Methodik der geodatengestützen Raumanalyse in konkrete Datensätze und Karten umzusetzen. Ein großer Teil der Arbeit bestand darin, die bestehenden Daten so aufzubereiten, dass weitestgehend automatisiert aus vorhandenen Rohdaten fertige Analysekarten produziert werden können. Eingeflossen sind zum Beispiel:

  • ALKIS,
  • LOD-Modell für die Stadt Freiburg,
  • Demographische Daten,
  • eine flächendeckenden bautypologischen Erfassung der Stadt (Erfassung durch Bietergemeinschaft),
  • ein eigens erhobenes Freiraumkataster (Erfassung durch Bietergemeinschaft),
  • die vorhandene Klimaanalyse (Übertragung in Geodaten durch Bietergemeinschaft),
  • Daten aus OpenStreetMaps
  • und weiterer Daten

Ziel war es auch, bei Änderung der Rohdaten mit vergleichsweise geringem Aufwand aktualisierte Analysekarten zur Verfügung stellen zu können. Die Automatisierung wurde vollständig mit Freier Software umgesetzt.

Zum Einsatz kam primär PostGIS 2.2.x auf Basis von PostgreSQL 9.5.x sowie QGIS für das Kartendesign. Auf Basis eines Bash-Scripts sowie einfachen PostgreSQL-Scripten (teilweise auch PL/pgSQL) entstand eine Infrastruktur die es ermöglichte Shape Files einzulesen (shp2pgsql), diese gemäß des methodischen Konzepts zu verarbeiten und diese anschließend erneut in Shape Files (pgsql2shp) zu exportieren. Eine QGIS-Projektdatei mit entsprechend präparierten Kartenlayouts erzeugte aus diesen Shape Files anschließend PDF-Dateien, die auch von technischen Laien gut verarbeitet werden können.

Im Zuge der Zusammenarbeit sind selbstverständlich auch eigene Vorschläge zur Anpassung der Methodik in den Perspektivplan Freiburg eingeflossen.

Zusätzlich – und im Rahmen der eigenständigen Fortbildung – entstand unter Einsatz von pgRouting 2.x Referenzdaten zur Überprüfung der Ergebnisse eines für die Netzwerkanalyse eigentlich beauftragten Geodaten-Dienstleisters.

Demographiemonitoring für den Landkreis Kassel

Im Rahmen der Dissertation von Dipl-Ing. Niklas Wever M.Sc. wurde ein Projekt mit Studierenden durchgeführt das ganz praktisch untersuchte, inwiefern sich auf Basis von Einwohnermeldedaten ein kleinräumiges Demographiemonitoring für den ländlichen Raum etablieren lässt. Sieben Kommunen haben an dem studentischen Modellprojekt mitgewirkt.

Ich habe sowohl als Studierender als auch als Mitarbeiter des Fachgebiets mitgewirkt.

Als Mitarbeiter ging es insb. darum im Vorfeld abzuschätzen, ob das Vorhaben im Rahmen der Lehre umsetzbar ist, oder ob im Zweifelsfall gewisse Arbeitsschritte auf Mitarbeiterebene vorbereitet werden müssen. Dahingehend wurden die Rohdaten von mir so aufbereitete, dass sie von Studierenden im geographischen Informationssystem (GIS) ohne größere Schwierigkeiten verarbeitet werden konnten. Dabei ging es vor allem um eine Korrektur und die Datenschutzkonforme Aufbereitung der an uns gelieferten, teilweise fehlerhaften Rohdaten.

In diesem Rahmen ist auch ein experimentelles Softwareprodukt für die Verarbeitung von als .csv-Datei zur Verfügung stehenden Einwohnermeldedaten entstanden. Das in Python entstandene Plugin für das GIS-System QGIS ermöglicht die einigermaßen komfortable Verschneidung der amtlichen Hauskoordinaten mit den Einwohnermeldedaten. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die entstandene Software leider nicht zu aktuellen QGIS-Versionen kompatibel.

Desweiteren sind verschiedene SQL-Scripte für PostGIS entstanden um gewisse Analyseschritte bei der Auswertung der Daten zu automatisieren und damit den Prozess deutlich zu Beschleunigen.

Als Studierender waren Konzeption des Monitorings und die Bearbeitung der Daten einer Partnerkommune teil der Studienleistung. Auch das Ausstellungskonzept für den ASL-Rundgang ist in dieser Rolle entstanden.

Das Projekt wurde im Sommersemester 2013 durchgeführt (2. Studiensemester Master).