Archiv des Autors: Janne Fleischer

Über Janne Fleischer

Janne Fleischer hat Stadt- und Regionalplanung in Diplom und Master in Kassel studiert. Er lebt und arbeitet aktuell in Dortmund. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die strategische Stadtentwicklung, die (Geo-)Datenanalyse und Statistik, sowie die Programmierung von In-House-Analysesoftware.

In seiner Masterarbeit suchte er nach Schnittstellen zwischen Planung und Spielforschung. Er ist stellvertretender Vorstandssprecher im ruhenden Verein Nextkassel e.V., dem partizipativen Bürger-Stadt-Labor für Kassel.


Er programmiert in Python und JavaScript (und allerlei anderem), und weiß sehr genau wie ein GIS zu bedienen ist.

Geodatenverarbeitung und -automatisierung für den Perspektivplan Freiburg (mit Cityförster mbB)

Der Perspektivplan Freiburg wird durch eine Bietergemeinschaft aus Cityförster, freiwurf landschaftsarchitekturen sowie Stein+Schultz Stadt- und Regionalplaner seit 2014 erarbeitet. Seit Oktober 2015 durfte ich als Geodatenspezialist das Team unterstützen.

Meine Aufgabe bestand in erster Linie darin, die von der Bietergemeinschaft zuvor entwickelte Methodik der geodatengestützen Raumanalyse in konkrete Datensätze und Karten umzusetzen. Ein großer Teil der Arbeit bestand darin, die bestehenden Daten so aufzubereiten, dass weitestgehend automatisiert aus vorhandenen Rohdaten fertige Analysekarten produziert werden können. Eingeflossen sind zum Beispiel:

  • ALKIS,
  • LOD-Modell für die Stadt Freiburg,
  • Demographische Daten,
  • eine flächendeckenden bautypologischen Erfassung der Stadt (Erfassung durch Bietergemeinschaft),
  • ein eigens erhobenes Freiraumkataster (Erfassung durch Bietergemeinschaft),
  • die vorhandene Klimaanalyse (Übertragung in Geodaten durch Bietergemeinschaft),
  • Daten aus OpenStreetMaps
  • und weiterer Daten

Ziel war es auch, bei Änderung der Rohdaten mit vergleichsweise geringem Aufwand aktualisierte Analysekarten zur Verfügung stellen zu können. Die Automatisierung wurde vollständig mit Freier Software umgesetzt.

Zum Einsatz kam primär PostGIS 2.2.x auf Basis von PostgreSQL 9.5.x sowie QGIS für das Kartendesign. Auf Basis eines Bash-Scripts sowie einfachen PostgreSQL-Scripten (teilweise auch PL/pgSQL) entstand eine Infrastruktur die es ermöglichte Shape Files einzulesen (shp2pgsql), diese gemäß des methodischen Konzepts zu verarbeiten und diese anschließend erneut in Shape Files (pgsql2shp) zu exportieren. Eine QGIS-Projektdatei mit entsprechend präparierten Kartenlayouts erzeugte aus diesen Shape Files anschließend PDF-Dateien, die auch von technischen Laien gut verarbeitet werden können.

Im Zuge der Zusammenarbeit sind selbstverständlich auch eigene Vorschläge zur Anpassung der Methodik in den Perspektivplan Freiburg eingeflossen.

Zusätzlich – und im Rahmen der eigenständigen Fortbildung – entstand unter Einsatz von pgRouting 2.x Referenzdaten zur Überprüfung der Ergebnisse eines für die Netzwerkanalyse eigentlich beauftragten Geodaten-Dienstleisters.

Ein politisch-polemisches Blog (auch) mit Planungsinhalten

Seit 2012 habe ich mit meinem damaligen Mitbewohner Florian Berg, der ebenso politisch interessiert und ebenso Stadtplaner ist, einen Blog auf den Weg gebracht, der uns primär dazu dienen sollte unsere ansonsten irgendwie unproduktiven Frühstückstischdiskurse festzuhalten. Manch ein Gedanke dieser oftmals lautstarken Diskurse war durchaus festhaltenswert.

Auf breaktfastdiscussions.derdateienhafen.de entstanden in der Anfangszeit etwa monatlich, später seltener Artikel zu aktuellen politischen Debatten, aber auch Thesen und Gedanken zur aktuellen Planungspraxis.

Zu empfehlen sind:
Eine Bürgerinformationsveranstaltung ist kein Feld für politische Diskussion. Oder doch?
Wissensgesellschaft ernst nehmen und Datenverarbeitung nicht den Profis überlassen!
Wir sind zu doof!

Nachtrag: Vereinzelte Artikel von mir erschienen auch im Rahmen des Nextkassel-Blogs:
Partizipation in einer repräsentativen Demokratie

Fachschaftsarbeit als Teil der universitären Ausbildung

Im Zuge meiner ersten Studienjahre wurde für mich persönlich deutlich, dass ich Defizite im Bereich von Artikulationsfähigkeit und Argumentationsstringenz aufwies. Meine Strategie diese Defizite auszugleichen war, mich in der Fachschaft zu engagieren. Diese Ursprungsmotivation wurde schnell vom unbändigen Spaß an basisdemokratischer politischer Arbeit abgelöst.

Seit 2008 war ich in verschiedenen Gremien im Fachbereich 6 tätig. In den ersten zwei Jahren primär in der internen Organisation und Kommunikation der Fachschaft tätig, kam später der Prüfungsausschuss und die Fachschaftenkonferenz als Scharnier-Gremium auf Hochschulebene zwischen verschiedenen Fachbereichen dazu. Von 2007 bis 2009 war ich Vertreter der Kasseler Stadtplanungsstudierenden im Bundesfachschaftsrat für Stadt- und Raumplanung (BFSR). Im SS 2013 und WS2013/2014 übte ich eine Frontmann-Tätigkeit im Fachbereichsrat des Fachbereich 6 asl aus.

Das angehängte Bild ist Ergebnis langjähriger teilnehmender Beobachtung von Fachschaftsarbeit.

Beitrag zur IBA Thüringen: Resilienz

Im Rahmen des Seminars „Masterlabor Resilienz“ von Dr. Habil. Harald Kegler wurde von den teilnehmenden Masterstudierenden („master-lab2146″) zwei Beiträge zur Resilienzdebatte formuliert.

Der erste ist ein Beitrag zur Dezemberausgabe der Planerin mit dem Titel “ ‚innovativ‘ oder resilient | Ist IBA noch international relevant“ an dem ich nur im Rahmen der Vorkonzeption und Seminardiskussion beteiligt war.

Der zweite Teil ist ein Projekt-Vorschlag zur IBA Thüringen, der vorschlägt innerhalb der IBA Thüringen Resilienzlabore einzurichten, die im Sinne eines Reallabors vor Ort die Schaffung resilienter Strukturen erproben sollen. Primär geht es darum das Instrument IBA für Themen der Zukunft zu nutzen, statt sich auf ausgetretene Pfade zu begeben. In diesem Beitrag war ich zusammen mit Johannes Popp und Julian Berger federführend.

Kurzfassung Projektvorschlag

Erläuterung Projektvorschlag

Weitere erwähnenswerte Studienereignisse

  • Teilnahme am Projekt „Energielandschaften erfolgreich entwickeln“ im WS 2012/2013 aus dem ich krankheitsbedingt aber frühzeitig ausgeschieden bin. Ziel im Projekt war es, die Klimaziele der Stadt Bad Hersfeld auf Umsetzbarkeit zu überprüfen und eigene Vorschläge zu machen. Bearbeitungsschwerpunkt für mich war, die Städtischen Netze genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Projekt wurde auch die Anwendung Biosphere3D, einer freien Software zum Rendern von GIS-basierten Landschaftsdaten, genutzt.
  • Teilnahme an zwei englischsprachigen Seminaren. Primäres Ziel: Sprachpraxis.
    • „Infrastructures in the demographic Change“
    • „Megacities“

Hilfskraft-Tätigkeiten

Seit 2008 bin ich in verschiedenen Fachgebietskonstellationen als Hilfskraft tätig. Details sind der folgenden Liste zu entnehmen:

seit SS 2009 GIS-Hilfskraft für Prof. Dr.-Ing Iris Reuther vom Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung: Projekt „Die Schumi“ – Assistenz für Studierende bei der Digitalisierung von Analyseergebnisse in ein ArcGIS-basiertes GIS-System.
SS 2008 und WS 2008/2009 Fachschaftstutor“ – Organisatorische Tätigkeit im Rahmen der Fachschaftsarbeit. Etablierung von Dokumentations- und Kommunikationsstrukturen in der Fachschaft. Aufbau eines Online-Forums sowie einer Internetseite für die fachschaft asl.
seit WS 2009/2010 Hilfskraft für Büroorganisation am Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung (Prof. Dr.-Ing Iris Reuther und Prof. Dr. Jürgen Aring). Tätigkeiten: Aufbau einer Fachgebietsbibliothek inkl. digitaler Datenbank (MS Access inkl. Export nach HTML), Aufbau und Unterhalt eines digitalen Archivs, Pflege der Fachgebietshomepage.
seit SS 2013 Fortführung der Hilfskraft-Tätigkeit am Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung mit neuen Fachgebietsleitern: V.-Prof. Dr.-Ing. Sonja Beeck (ehem. IBA Sachsen-Anhalt), V.-Prof. Dr.-Ing. Frank Roost (ILS) und V.-Prof. Dr. Juliane von Hagen (stadtforschen.de).
seit SS 2013 Hilfskraft am Fachgebiet Stadtmanagement im internationalen Kontext (Gast.-Prof. Dr.-Ing. Sonja Beeck (ehem. IBA Sachsen-Anhalt) sowie Gast.-Prof. Julian Petrin (Nexthamburg)) für Organisation und softwarebezogene Dienstleistungen (vgl. Demographiemonitoring und Nextkassel)
seit WS 2013/2014 Auftragsarbeiten von Nexthamburg/Urbanista (HH) für Softwareentwicklung PHP und JavaScript.

Bitte ein PIT! – Studienprojekt zur Planung einer studentischen Konferenz, dem Kasseler PlanerInnenTreffen 2010

Das selbstorganisierte Studienprojekt hat sich selbst die Aufgabe gestellt, nicht nur am Ende ein Konzept für die Durchführung des PlanerInnenTreffens zu haben, sondern auf dem Weg auch Grundsätze und Arbeitstechniken des Projektmanagements zu erlernen und zu erproben. Koordinationstechniken, verbindliche Projektplanung unter Einsatz von Ganttdiagrammen, etc. wurden ausprobiert und in Form von Controlling-Ansätzen auf Praxistauglichkeit geprüft.

Das PlanerInnenTreffen in Kassel unter dem Titel: „Jeder mit Jedem! Kassel interdiszipPITinär.“ im Mai 2010 wurde schlussendlich etwas anders durchgeführt als geplant, das im rahmen des Projekts entstandene Handbuch hat aber durchaus Wirkung gezeigt, da dort auch rechtliche Grundlagen und ähnliches aufbereitet wurden.

Eine wichtige Aufgabe im Projekt für mich war, eine Vereinssatzung zu schreiben, die uns ermöglicht über diesen Verein dauerhaft die Kasseler PlanerInnentreffen abzuwickeln, sowie alle weiteren studentisch selbstorganisierten Aktivitäten der Fachschaft rechtlich-organisatorisch abzusichern.

Das Projekt wurde im Sommersemester 2009 durchgeführt (10. Studiensemester Diplom).

Naumburg zukunftsfähig!? – Mittelalterlicher Altstadtkern

Das Projekt das vom Fachgebiet Entwerfen im Bestand und Denkmalpflege angebotene Projekt war von vornherein als fächerübergreifendes Projekt angelegt. Architekten, Stadtplaner und Landschaftsplaner arbeiteten voll integriert zusammen.

Das westlich von Kassel im ländlichen Raum gelegene Städtchen Naumburg (in Nordhessen) ist primär von seinem mittelalterlichen Altstadtkern  geprägt. Betrachtungsgegenstand des Projekts war der Hauptort des aus 5 ehemaligen Dörfern bestehenden Städtchens.

Dieser Ortskern war zunehmend in einer Abwärtsspirale befindlich. Freiräume wurden vernachlässigt, erste Verfallserscheinungen bei der Baustruktur und Leerstände fielen auf. Ziel des Projekts war die Defizite und Potenziale aufzuzeigen sowie daraus Konzepte zu entwickeln, wie Naumburg zukunftsfähig werden könnte.

Wichtigste Ansatzpunkte waren die Schaffung von Freiflächen (auch durch radikalere Rückbau-Maßnahmen) sowie Neuentdeckung der bereits vorhandenen Freiraumpotenziale. Desweiteren gab es einen Ansatz den Gemeinschaftssinn der Bewohner Naumburgs zu stärken.

Das Projekt fand im Wintersemester 2006/2007 statt (5. Studiensemester).

Baunatal: Vom Bauen einer schönen Stadt. – Einzelhandel und Städtebau

Ziel des Projektes war es innerhalb von zwei Semestern ein Nutzungskonzept mit anschließender städtebaulicher Vertiefung für die Innenstadt von Baunatal zu entwickeln.  Das im Fachgebiet Städtebau angesiedelte Projekt diente mir primär dazu zu überprüfen, ob ich nicht doch als Entwerfer tauge. Die Erkenntnis: Ich bin schlecht beraten, dies als meine Kernkompetenz zu sehen.

Grundsätze der Einzelhandelsplanung, die verkehrliche Anbindung einer Innenstadt sowie Freiraumqualitäten der 70er-Jahre Innenstadt waren Inhalte des Projektes. Für mich lag insbesondere im zweiten Teil des Projekts der Schwerpunkt darauf (nach Erkenntnis, dass ich Städtebau nicht glücklich werde), das Programm Vectorworks vernünftig zu lernen. Zwar sind lediglich Renderings auf einem einfachen Niveau entstanden, die grundsätzliche Logik verschiedenster 3D-fähiger CAD-Software habe ich aber dadurch verinnerlicht.

Das schlichte Layout der Dokumentation ist ebenfalls von mir.

Das Projekt fand im Sommersemester 2007 und Wintersemester 2007/2008 statt (6. und 7. Studiensemester Diplom)

Nextkassel – ein webunterstütztes partizipatives Stadtlabor

Das partizipative Projekt Nextkassel wurde im Oktober 2013 von Gast.-Prof. Julian Petrin initiiert. Nextkassel ist ein offenes Stadtlabor, das Ideen von Bürgern für das Kassel von Morgen sammelt und es Bürgern somit ermöglicht, die Stadtentwicklung – ganz niederschwellig – zu beeinflussen. Nextkassel ist dabei Mittler zwischen Bürgern, Stadtplanung und Politik.

Das Projekt wurde bis Sommer 2015 hauptamtlich von Studierenden voran getrieben bis im Sommer 2015 das Projekt in einen Verein umgewandelt und somit erwachsen wurde. Während in der Anfangsphase des Projekts meine Aufgabe als Senior des Teams war, das Projektmanagement zu übernehmen, übernahm ich im Laufe der Zeit zunehmend die Aufgabe der Weiter- und Neuentwicklung der Online-Tools auf www.nextkassel.de sowie die Konzeption von Partizipationsmethoden bei unseren Veranstaltungen. Desweiteren kamen seit 2015 auch Aufgaben der Repräsentation des Vereins gegenüber Dritten hinzu. Insbesondere war es bei diesen Auftritten meine Aufgabe die planungstheoretischen Hintergründe zu erörtern.

Während es im ersten Jahr von Nextkassel primär darum ging Bekanntheit zu erlangen und sich als Plattform für Bürgerinteressen zu etablieren, wurde ab dem zweiten Jahr verstärkt auch inhaltlich an aktuellen Themen der Stadtentwicklung gearbeitet. Am Intensivsten war ich dabei in das Projekt „Masterplan Fahrrad“ involviert. Allerdings als Tutor im Rahmen der Lehre.

www.nextkassel.de
Eine einfache Seite mit den Grundfunktionen wurde uns vom Mutter-Schwesterprojekt Nexthamburg auf Basis der Software von www.nextsavamala.net zur Verfügung gestellt. Seitdem wurde die Seite in überaus umfassendem Maße umgebaut und erweitert. Insbesondere stammen große Teile der im Hintergrund werkelnden Datenbank-Mechanik aus meiner Feder, so dass die Internetseite nicht nur Internetseite, sondern auch für die bearbeitenden Studierenden Datenbankanwendung und damit Arbeitswerkzeug ist. Der Großteil der Softwareanpassung ist über neu entwickelte Plugins für das zugrundeliegende WordPress-System vorgenommen wurden. Durch die große Anzahl von 700 Ideen hat die Software zur Zeit allerdings mit Performance-Einbußen zu kämpfen. UPDATE: Durch grundlegende Eingriffe in den Code konnte ein großer Teil der Ladeprobleme durch dynamisches Nachladen via JavaScript und Eingriffe in die Datenbank gelöst werden.

Auf nextkassel.de wird auch das Google Maps API verwendet. Zum Beispiel beim selbst entwickelten „Routentool“ (immer noch nur Beta-Version…).