Archiv des Autors: Janne Fleischer

Über Janne Fleischer

Janne Fleischer hat Stadt- und Regionalplanung in Diplom und Master in Kassel studiert. Er lebt und arbeitet aktuell in Dortmund. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die strategische Stadtentwicklung, die (Geo-)Datenanalyse und Statistik, sowie die Programmierung von In-House-Analysesoftware.

In seiner Masterarbeit suchte er nach Schnittstellen zwischen Planung und Spielforschung. Er ist stellvertretender Vorstandssprecher im ruhenden Verein Nextkassel e.V., dem partizipativen Bürger-Stadt-Labor für Kassel.


Er programmiert in Python und JavaScript (und allerlei anderem), und weiß sehr genau wie ein GIS zu bedienen ist.

Augmented Reality in der Planung

Zwischen dem WS 2011/2012 und dem Sommersemester 2012 entstand eine Studienarbeit mit dem Titel „AR Nutzbar? Stand der Technik und Visionen zum Einsatz der Augmented Reality in der räumlichen Planung“. In dieser Arbeit beschäftigte ich mich sehr abstrakt mit den Potenzialen der Augmented Reality.

Entstanden ist ein umfassender Katalog von mit Augmented Reality verwandten Projekten, der Versuch der Entwicklung einer Systematik zur Bewertung dieser Projekte (der aber schlussendlich abgebrochen wurde), eine teilweise etwas utopistisch anmutende Essay-Sammlung zur Anwendbarkeit der gesammelten Projekte in der räumlichen Planung, sowie ein einführender Teil, der Begrifflichkeiten sowie die Geschichte von Virtual und Augmented Reality skizziert.

In der Summe war die Arbeit wenig fokussiert, was aber auch den Stand der Forschung/der Publikationen zum Thema zu diesem Zeitpunkt widerspiegelte.

AR in der Planung – web50dpi (50dpi-Web-Version)

Zeitgemäßes wissenschaftliches Arbeiten

Neben dem Blog breakfastdiscussion.derdateienhafen.de, das sich vorwiegend mit gesellschafts- und planungspolitischen Fragestellungen beschäftigt und dabei keine Angst davor hat, auch polemische und nicht ganz ernst zu nehmenden Argumentationslinien zu folgen, betrieb oder betreibe ich auch noch verschiedene – meist projektbasiert – blog-artige „Notizzettel“ voll mehr oder weniger trivialer Inhalte. Diese Notizzettel dienen mir dazu Rechercheergebnisse zu sammeln oder Gedankblitze die sich evtl. später zu etwas sinnvollem verarbeiten lassen, festzuhalten.

In einem dieser Notizzettel habe ich einen Eintrag hinterlassen, der meiner Frustration bzgl. aktuellen wissenschaftlichen Arbeitens Luft machte. Ich habe anhand der Suche nach einer vernünftigen Software für meine Zwecke aufgezeigt, dass die aktuellen online-Plattformen für zeitgemäßen wissenschaftlichen Diskurs vollkommen unzureichend sind. Insbesondere kritisiere ich in meinem Eintrag, dass vorhandene Plattformen es in der Regel nicht schaffen offline-Verfahren mit den Potenzialen der dialogischen online-Werkzeugen zu verbinden. Des Weiteren vermute ich, dass dies auch damit zusammen hängt, dass in den Schaltzentralen des wissenschaftlichen Betriebs zur Zeit noch Personen sitzen, die i.d.R. nicht mit Web 2.0 aufgewachsen sind und dementsprechend althergebrachte Konzepte wissenschaftlichen Diskurses viel stärker praktiziert werden.

Diese vollkommen unfertige „Notiz“ für späteres weiter-darüber-nachdenken, hat vergleichsweise hohe Wellen geschlagen, nachdem urbanophil über ihre facebook-Seite darauf hingewiesen hat. Der Server hatte an diesem Tag etwas mit den Zugriffszahlen zu kämpfen. Ich schien jedenfalls mit meinen Worten einen Nerv getroffen zu haben, denn im Nachgang des Beitrags durfte ich immer wieder (vorwiegend im halb-privaten Rahmen des „netzwerkens“) diese Diskussion fortführen.

Es entstanden auch Konzepte dazu, wie man selbst ein entsprechendes modernes System auf den Weg bringen könnte. Durch Zeitmangel ist dieses Projekt über die Konzeptphase nicht hinaus gekommen.

Hier lang

Demographiemonitoring für den Landkreis Kassel

Im Rahmen der Dissertation von Dipl-Ing. Niklas Wever M.Sc. wurde ein Projekt mit Studierenden durchgeführt das ganz praktisch untersuchte, inwiefern sich auf Basis von Einwohnermeldedaten ein kleinräumiges Demographiemonitoring für den ländlichen Raum etablieren lässt. Sieben Kommunen haben an dem studentischen Modellprojekt mitgewirkt.

Ich habe sowohl als Studierender als auch als Mitarbeiter des Fachgebiets mitgewirkt.

Als Mitarbeiter ging es insb. darum im Vorfeld abzuschätzen, ob das Vorhaben im Rahmen der Lehre umsetzbar ist, oder ob im Zweifelsfall gewisse Arbeitsschritte auf Mitarbeiterebene vorbereitet werden müssen. Dahingehend wurden die Rohdaten von mir so aufbereitete, dass sie von Studierenden im geographischen Informationssystem (GIS) ohne größere Schwierigkeiten verarbeitet werden konnten. Dabei ging es vor allem um eine Korrektur und die Datenschutzkonforme Aufbereitung der an uns gelieferten, teilweise fehlerhaften Rohdaten.

In diesem Rahmen ist auch ein experimentelles Softwareprodukt für die Verarbeitung von als .csv-Datei zur Verfügung stehenden Einwohnermeldedaten entstanden. Das in Python entstandene Plugin für das GIS-System QGIS ermöglicht die einigermaßen komfortable Verschneidung der amtlichen Hauskoordinaten mit den Einwohnermeldedaten. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die entstandene Software leider nicht zu aktuellen QGIS-Versionen kompatibel.

Desweiteren sind verschiedene SQL-Scripte für PostGIS entstanden um gewisse Analyseschritte bei der Auswertung der Daten zu automatisieren und damit den Prozess deutlich zu Beschleunigen.

Als Studierender waren Konzeption des Monitorings und die Bearbeitung der Daten einer Partnerkommune teil der Studienleistung. Auch das Ausstellungskonzept für den ASL-Rundgang ist in dieser Rolle entstanden.

Das Projekt wurde im Sommersemester 2013 durchgeführt (2. Studiensemester Master).

Diplomarbeit: „Monitoringsysteme und ihre Anwendbarkeit im ländlichen Raum“

Die im Sommersemester 2012 entstandene Diplomarbeit untersuchte, inwiefern es möglich ist, im ländlichen Raum ein auf Dauer angelegtes Beobachtungssystem, ein sog. „Monitoring“, zu etablieren. Der Untersuchungsraum war der Landkreis Kassel, in dem zu dem Zeitpunkt erste Infrastrukturen in Form des Zukunftskatasters vorhanden waren.

Untersucht wurde, was ein solches Monitoring leisten muss und kann und ob es von lokalen Kräften in Politik, Planung und Verwaltung umgesetzt werden könnte und hypothetisch eingesetzt werden würde. Im letzten Teil wird ein Vorschlag zur schrittweisen Etablierung eines Monitoringsystems gemacht.

Man kann sagen, dass das Projekt „Demographiemonitoring für den Landkreis Kassel“ im Sommersemester 2013 eng mit dieser Arbeit zusammen hängt.

Nachfolgend die Einleitung der von Prof. Dr.-Ing. Iris Reuther und Dipl.-Ing. Niklas Wever M.Sc. betreuten Diplomarbeit:

Einleitung

Monitorings

In der Planung sind seit beinahe 40 Jahren Monitoringsysteme in unterschiedlichen Ausprägungen bekannt und im Zuge des sich wandelnden Planungsverständnisses mal mehr, mal weniger von Bedeutung. Seit ca. zehn Jahren finden Monitoringsysteme, unterstützt durch deutlich verbesserte Datenverarbeitungsmöglichkeiten und dem Trend im Planungsverständnis zu mehr ganzheitlichen und integrierten Handlungskonzepten, immer mehr Befürworter. Den aktuell letzten Anschub bekamen Monitorings im Rahmen der großen Städtebauförderungsprogramme Stadtumbau Ost und Soziale Stadt. In diesen Förderprogrammen war es verpflichtend notwendig monitoringbasierte Evaluationen auf Maßnahmen-, aber auch auf Programmebene, durchzuführen.

Diese Arbeit verfolgt den Gedanken, inwiefern der ländliche Raum von einem Monitoringsystem profitieren kann. Allgemein sagt man Monitoringsystemen nach, dass sie hochkomplexe Instrumente seien, die von den ländlichen Kommunen nicht gemeistert werden könnten. Durch die für kleine Kommunen, hinsichtlich der Leistbarkeit, erforderliche Reduktion der Indikatoren verlieren Monitorings im ländlichen Raum sehr schnell ihre Aussagekraft. Mit den fortschreitenden Datenverarbeitungsmöglichkeiten und einer allgemeinen Technologisierung der Gesellschaft könnten diese Argumente aber im Laufe der nächsten Jahre als Hemmnis hinfällig werden. Dieser Argumentationslinie folgend, untersucht diese Arbeit, unter welchen Voraussetzungen welche Art von Monitoringsystem1 für die politische und planerische Arbeit im ländlichen Raum geeignet ist und welche Inhalte abgebildet werden müssen. Ausgehend von der laufenden Implementierung des Zukunftskataster Nordhessen (einem Nutzungs- und Baulandpotenzialkataster), soll überprüft werden, ob sich derartige Systeme als Ausgangsbasis eignen.

Methode

Die vorliegende Arbeit ging also aus einer umfassenden Literaturrecherche hervor, anhand dieser einige Kernfragen und Definitionen beantwortet werden sollten. Monitoringsysteme sind vorwiegend, weil sie auf Dauer angelegt sind, in der universitären Lehre eher anwendungsbezogene Werkzeuge und Datenlieferanten, als eigentlicher Betrachtungsgegenstand. Es war also notwendig, diesen „neuen“ Betrachtungsgegenstand hinreichend zu verstehen.

Die zu erarbeitenden Antworten die sich in den einzelnen Kapiteln dieser Arbeit versammeln, ergaben sich wie von selbst. Aus der Frage wie ein Monitoringsystem im ländlichen Raum angelegt und etabliert sein muss, um nützlich zu sein, war schnell klar, dass sich die Arbeit aus Untersuchungen über den Zielraum, über das Instrument selber und über mögliche prozessuale Ansatzpunkte spannen würde.

Neben der intensiven Arbeit an der Literatur, war es für die Aufbereitung des Zukunftskatasters – welcher den prozessualen Ausgangspunkt dieser Arbeit darstellt – notwendig, mit den Akteuren im Landkreis Kassel Expertengespräche zu führen. Zwar habe ich als Werkstudent bei Teilen der Erhebung des Zukunftskatasters mitgewirkt, aber als Auftragnehmer war es für die Erhebung der im Kataster vereinten Inhalte nicht notwendig ein Verständnis über Anspruch, Entstehung und Ziel des Katasters zu haben. Dieses Verständnis konnte erst in den Gesprächen erarbeitet, und dann auch zusammenfassend in dieser Arbeit festgehalten werden.

Inhalte

Im ersten Teil der Arbeit wird ein erster Einblick in verschiedene Monitoringsysteme gegeben. Dabei geht es darum, zunächst den Begriff des Monitorings klar zu definieren, Monitoringsysteme verschiedener Maßstäblichkeiten zu skizzieren, dabei ihre unterschiedlichen thematischen Schwerpunkte hervorzuheben und – im Fortgang der Arbeit – anhand der unterschiedlichen Ausprägungen, die passende inhaltliche Ausrichtung für Monitorings im ländlichen Raum zu finden. Da Monitoringsysteme im ländlichen Raum bisher so wenig Verwendung finden, werden im Weiteren die Hemnisgründe zusammengetragen.

Um den Bedarf für ein Monitoring im ländlichen Raum zu skizzieren, wird zunächst die planerische und strukturelle Situation der Region Nordhessen erläutert und die Notwendigkeit eines Monitorings, anhand der in den nächsten Jahrzehnten durch kommunalpolitisches und planerisches Handeln zu lösenden Probleme, dargestellt. Dabei geht es nicht darum, den Bedarf allumfassend und in aller Breite vorzustellen, sondern darum, die für den Raum Nordhessen gewonnenen Erkenntnisse auf die Abbildungsmöglichkeit in einem Monitoring hin zu fokussieren und zu entscheiden, inwiefern eine Notwendigkeit zur Abbildung der Situation im ländlichen Raum in einem Monitoring besteht.

In der Recherche zeigte sich, dass es für den Bereich der Voraussage der Folgen des Demographischen Wandels vergleichsweise wenig Untersuchungen gibt, welche sich speziell auf die Folgen für die kommunale, kleinmaßstäbliche Ebene beziehen. Stattdessen geht es bei den wissenschaftlichen Gutachten mit kommunalem Bezug häufig darum, Strategien zum Umgang mit dem demographischen Wandel zu entwickeln. Daraus ergibt sich die Ordnung im zuvor beschriebenen Kapitel 2. Statt lediglich die Folgen des Demographischen Wandels aufzubereiten werden auch die Strategien aufbereitet und daraus abgeleitet welche Aspekte sich zur Initiierung der Strategien sich im Monitoringprozess abbilden müssen.

Das Kapitel 3 behandelt die Anforderungen, die an ein ländliches Monitoring gestellt werden. Hierbei geht es darum, das eigentlich analytische Werkzeug des Monitorings um eine im ländlichen Raum notwendige strategische Komponente zu erweitern bzw. das innewohnende strategische Potenzial so weit wie möglich zu forcieren. Anhand einiger kommentierter Schlagworte spannt sich diesem Kapitel das Aufgabenspektrum eines Monitorings im ländlichen Raum auf.

Das als beispielhafter Ansatzpunkt gewählte Zukunftskataster des Landkreises Kassel wird im Kapitel 4 dargestellt. Prinzipiell handelt es sich beim Zukunftskataster, um die vorgenannte strategische Komponente, der aber von den Akteuren nicht als Teil eines Monitoringsystems verstanden wird. Erst mit diesem Verständnis können die im Kapitel 2 dargelegten Anforderungen mit den richtigen Strategien begegnet werden. Es werden nicht nur die im Zukunftskataster abgebildeten Inhalte wiedergegeben, sondern auch inwiefern bei knappen Ressourcen die Erstellung und die Pflege des Zukunftskatasters (und damit auch potenziell die eines Monitorings) von den lokalen Akteuren organisatorisch, fachlich und finanziell geleistet werden kann. Des Weiteren wird diskutiert, ob die Erwartungen der Akteure vor Ort mit der Leistungsfähigkeit des Zukunftskatasters übereinstimmen.
Im Kapitel 5 wird unter Einbeziehung aller vorherigen Erkenntnisse und – in Anbetracht dessen, dass Kommunen des ländlichen Raumes hier die Akteure sind – unter Zuhilfenahme zweier Referenzmonitorings aus Thüringen, ein Indikatorenset für ein Monitoring des ländlichen Raums zusammengestellt, das sowohl analytische als auch strategisch orientierte Indikatoren enthält. Ziel dieses Indikatorensets ist es, die verschiedenen Gemeinden in unterschiedlichen Themenbereichen miteinander vergleichen zu können. Anhand der ermittelten unterschiedlichen Qualitäten jeder Gemeinde und den damit verbundenen Entwicklungspotenzialen, könnte in einem Geflecht interkommunaler Handlungsansätzen die richtige Rolle für die beteiligte Gemeinden bestimmt werden. Zusätzlich ist die Zielstellung des Kapitels mögliche Indikatoren aufzuzeigen, die für die lokale Handlungsebene Erkenntnisse liefern, insofern dies in so kleinräumigem Rahmen (hinsichtlich der Datenverfügbarkeit) möglich ist.

Im abschließenden Fazit dieser Arbeit wird aufgezeigt, welche Zielsetzungen im (zeitlichen) Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit umsetzbar waren und welche Erkenntnisse sowohl aus der Vorgehensweise als aber auch aus der inhaltlichen Ausgestaltung eines Monitorings für den ländlichen Raum gezogen werden können.

„50 Jahre Helleböhn“ – Bürgerschaftlich getragene Veränderungen eines 60er-Jahre Quartiers: Licht, Luft und Sonne neu denken.

Im Projekt wurden Analysen für den in den 50er und 60er Jahren entstandenen und von Zeilenbebauung geprägten Stadtteil Helleböhn im Westen von Kassel durchgeführt und Perspektiven für die Zukunft entwickelt.

Thematisch ging es um die Arbeit mit den Bewohnern und der Wohnungsbaugesellschaft vor Ort. Dabei wurde allen Bewohnern des Quartiers die Möglichkeit eröffnet ihr Wünsche und Einschätzungen zum Quartier zu äußern. An jeder Wohnungstür des Quartiers wurde mindestens einmal geklingelt und ein fragebogengestütztes Kurz-Interview wurde geführt. Desweiteren kamen lokale Experten zu Wort.

Einige der Ideen des Projekts zur Bürgerarbeit aus diesem Projekt wurden in den Folgejahren im Stadtteil umgesetzt.

50 Jahre Helleböhn – Auszug des Projektreaders

Das Projekt fand im Sommersemester 2006 statt (4. Studiensemester) .

„Grenzen“ – Großziehten – Städtebauliche Entwürfe

In diesem Grundstudiumsprojekt ging im Großen und Ganzen um das Erlernen von Entwurfstechniken. Durch interne Wettbewerbe wurde Entwerfen in Konkurrenz erprobt, genauso aber auch in Workshopatmosphäre gemeinsam entworfen. In den Maßstäben 1:5000 bis hinunter in den 1:200er wurde durch viele Varianten und Stegreifübungen ein städtebauliches Konzept für das südlich von Berlin in einer ehemaligen Mauerschleife gelegene Dorf Großziehten entwickelt. Wert wurde dabei auf das manuelle arbeiten mit Modell und Stift und ohne digitale Hilfsmittel gelegt.

Auszug aus der Dokumentation

Die Projektarbeit fand im Sommersemester 2005 statt (2. Studiensemester).